Irrelevanz ist Todesurteil Nr.1

Irrelevanz ist Todesurteil Nr. 1

Es gibt zahlreiche Diagnosen, bei denen eine Zweitmeinung nicht schaden kann. Irrelevanz gehört nicht dazu. Sie führt zwangsläufig schnell zum Ende – zumindest in der Kommunikation. Bei manchen Produktideen mag das nicht weiter schlimm sein. Anders im Gesundheitsbereich. Hier sind Angebote für Menschen und ihre persönliche Situation so wichtig wie in keiner anderen Branche.

Deshalb müssen wir ernsthaft nach relevanten Kommunikationslösungen suchen, die für das Wohlergehen des Patienten sorgen – aber auch für das des gesamten Gesundheitssystems. Insbesondere, weil Gesundheit weltweit einen immer höheren Stellenwert hat: In den USA liegt sie laut einer Studie mittlerweile vor Wohlstand und finanzieller Sicherheit.

Um fundierte Lösungen mit hoher Relevanz zu schaffen, reichen uns eindimensionale Betrachtungsweisen nicht aus. Wir holen deshalb relevante Quellen und Personen zusammen – niedergelassene Ärzte, Key Opinion Leader, Patienten und deren Angehörige. Gemeinsam identifizieren wir alle relevanten Dimensionen. Digging deeper lautet unsere Formel. Mit dem Ergebnis schaffen wir Empathie und Patient Centricity anstatt lediglich Fakten aufzuhübschen und Wirkweisen zu kommunizieren. Das ist umso wichtiger in Zeiten, in denen Ärzte ihren Patienten im Durchschnitt nur 7 Minuten widmen können.

Wir müssen konsequentere und intelligentere Mehrwerte, Tools sowie Kommunikationslösungen für Arztgespräche und Nachbetreuung bieten. So verhindern wir Fehleinnahmen von Medikamenten, die bis zum Therapie-Abbruch führen können. Im Sinne der Patienten – und des Systems, welches nicht im Stande ist, die damit verbundenen Kosten langfristig zu tragen.

Wir sind überzeugt: Nur ein radikal relevanter, konsistenter und ganzheitlicher Kommunikations-Ansatz führt zum Erfolg – als eine wichtige Säule der Therapie. / Daniel Hoffmann, Malte Ploghöft, Geschäftsführer Zum goldenen Hirschen Alster/Hirschen Group

Lobbyisten sind die besseren Ärzte

Lobbyisten sind die besseren Ärzte

Sie stellen keine Diagnose, verschreiben keine Medikamente – und doch sind sie es, die vielen Patienten erst die Chance auf Heilung ermöglichen. Antonia Meyer und Dr. Daniel Wixforth, 365 Sherpas/Hirschen Group, über Public Affairs und Policy Advice in Healthcare. Politische Arbeit im Gesundheitswesen hat einen schlechten Ruf. Sind Lobbyisten böse? Gut und böse gibt es nicht: nur professionell und unprofessionell. Eine professionelle Interessenvertretung weiß, dass sie Partikularinteressen vertritt. Dabei darf sie aber nie das Gemeinwohl aus dem Blick verlieren. Sie will ihre Zielgruppen nicht überreden, sondern vom eigenen Argument überzeugen – und das im Wettbewerb mit den Argumenten anderer Akteure. Sie hat hohe Standards in Sachen Transparenz und Ethik. Zudem denkt sie nachhaltig. Und das geht nur unter einer Voraussetzung: guter Reputation.

Kann Public Affairs und Policy Advice auch Patienten Gutes tun? Die wichtigste Zielgruppe sind die politischen Entscheidungsträger. Und für diese gilt: Patienten gleich Bürger gleich Wähler. Wer nur auf das Recht des Stärkeren setzt, wird im besten Fall missachtet, im schlimmsten reguliert. Man muss die politischen Rationalitäten kennen, Entscheidungsmuster antizipieren. Das heißt: den Patienten glaubhaft in den Mittelpunkt rücken, um das Gehör und Vertrauen der Politik zu gewinnen – und damit die Grundlage für neue Therapien zu schaffen.

Was bedeutet Mut in diesem Bereich? Mut heißt, Gegenwind auszuhalten, debattenfähig zu sein, an die eigenen Argumente zu glauben und Haltung zu zeigen – selbst dann, wenn sich eine leichte Brise zu einem Sturmtief entwickelt. Mut ist Aktion: „Wer nicht am Tisch sitzt, steht auf der Speisekarte“, lautet eine Regel der Politikberatung. Es geht darum, bei relevanten politischen und gesellschaftlichen Debatten dabei zu sein und vor allem: mitzugestalten. Das wird von der Politik gesehen und honoriert.

Was sind Beispiele, von denen man lernen kann? NGOs machen hier vieles richtig, auch wenn man ihre Positionen nicht immer teilen muss: Zuspitzung, Inszenierung, Konfliktfähigkeit und Mobilisierung. Deutsche Umwelthilfe vs. Autohersteller ist nur ein Beispiel. Mit hoher Effizienz schaffen es NGOs, Geschichten bei maximaler Aufmerksamkeit zu erzählen. Indem sie Botschaften bildlich und medial inszenieren, Konflikte aushalten und flexibel reagieren. Ganz wichtig: Sie haben sich geeignete Instrumente und Kanäle geschaffen, um Anhänger zu mobilisieren und damit die eigenen Botschaften zu multiplizieren. Das kann die pharmazeutische Industrie auch.

Tranylcypromin-Neuraxpharm muss mehr Spaß machen als Skittles

Tranylcypromin-Neuraxpharm muss mehr Spaß machen als Skittles

Ob Apple, Burberry oder Skittles – einmal verliebt bleiben wir Marken treu. Ob das auf Medikamente übertragbar ist, erklärt VORN/ Hirschen Group Chefstratege Vincent Schmidlin: Der Arzt entscheidet, nicht der Konsument – ist Marke bei RX eigentlich wichtig? Marke ist für RX unverzichtbar: Wer aus einer Formel eine Marke macht, gibt dem Verschreiber ein noch besseres Gefühl. Damit wird der Dialog vereinfacht, Vertrauen aufgebaut und die Rentabilität erhalten – über die patent-geschützte Zeit hinaus. Aber natürlich schauen Ärzte immer zuerst auf die Wirkung. Respekt und Wertschätzung verdienen sich Healthcare-Marken, die ihren Wertbeitrag bei Verschreiber, Distributor und Patient bedeutsam, glaubwürdig und einzigartig kommunizieren. Mit tiefem Verständnis für die Krankheit und das, was sie für die Patienten und deren Helfer bedeutet. Kann ein Medikament zur „Love-Brand“ werden? Wie gängige Compliance-Defizite zeigen, ist das Verhältnis eines Patienten zu seinen Medikamenten eher kompliziert. Dabei schätzen die meisten deren Effekt sehr – trotz Nebenwirkungen. Auch wenn daraus vielleicht nicht echte Liebe entsteht: Ausschlaggebend für eine enge Beziehung der RX-Marke mit ihren Patienten ist Kommunikation, die Performance und Empathie in Balance hält. So wird nicht nur Relevanz, sondern auch Präferenz kreiert. Und dann können sogar verschreibungspflichtige Medikamente emotional binden. Wie macht ihr aus Medikamenten Marken? VORN untersucht bei jedem Auftrag das Verhalten, die Verfassungen und psychologischen Erwartungen der Patienten und deren Helfer. Wir machen uns ein schonungslos empathisches Bild von der Pathologie und deren Auswirkungen auf den Menschen, sein Umfeld und den Alltag der Healthcare Professionals. Wir bringen das Bedeutsame hervor und formulieren daraus überzeugende Botschaftensysteme, die selektiv dosiert entlang der Patient Journey verabreicht werden.

Wer keine Ahnung von Healthcare hat, sollte eine Healthcare-Agentur gründen.

Wer keine Ahnung von Healthcare hat, sollte eine Healthcare-Agentur gründen.

Die Hirschen Group – Home of the Brave – ist eine unabhängige Agenturgruppe im Netzwerk der WPP für Kommunikations-und Consulting-Agenturmarken, die kreative Beratung für Kommunikation, Digitalisierung und öffentliche Meinung bieten.

10 Standorte / 301 Kunden / 800 Mitarbeiter / 60 Mio. € Income / TOP 6 der größten inhabergeführten Agenturen

Vielleicht wusste Marcel Loko schon 1994, als er mit Bernd Heusinger Zum goldenen Hirschen gründete, dass Healthcare irgendwann ein Thema werden könnte: das Mailing, mit dem die beiden auf sich aufmerksam machten, war eine Spritze mit grüner Waldmeisterbrause. Ein humorloser Empfänger rief die Polizei. Toller Erfolg, denn damit waren die Hirschen gleich auf Seite 1 der Werbefachpresse.

Wann warst Du das letzte Mal mutig?

Wenn sie auch unvermeidbar war: Für einen Angsthasen wie mich war die überfällige Hüftoperation eine richtig mutige Entscheidung! Alles lief gut, nur sagte mir keiner, dass ich danach Einlagen tragen muss, weil ein Bein etwas kürzer ist. Das zeigt: die Arzt-Patienten Kommunikation weist Lücken auf. Vielleicht hat auch das dazu beigetragen, eine Healthcare Agentur zu gründen. Unser Anspruch ist ja immer, durch Kommunikation positive Veränderung herbeizuführen.

Wird Mut in der Kommunikationsbranche tatsächlich belohnt?

Mut ist schwieriger, weil es keinen proof of concept gibt. Und natürlich wollen viele Unternehmen durch Marktforschung eine Absicherung. Wirkliche Erfolge erzielt man allerdings nur durch mutige Kampagnen. Da entscheiden Menschen mit gutem Bauchgefühl und Markenverständnis besser, als die Marktforschung. Das hat die Mediamarkt-Kampagne „Zipfelrauschen“ gezeigt: mit 14 Millionen Klicks der erfolgreichste Weihnachtsfilm überhaupt. Eine Marktforschung hätte dieser Film nicht überstanden – wie übrigens drei Viertel unserer erfolgreichsten Kampagnen.

Wie kann die Hirschen Group Healthcare Kommunikation ändern?

Durch unseren Anspruch der Total Creativity. Bei uns ist Kreativität in allen Bereichen ein Gesetz. Kreativität entsteht nicht in den Silos von Art Director und Texter, sondern über alle Disziplinen hinweg. Wir leisten den Mehrwert für die Kommunikation durch permanenten, kreativen Austausch all unserer Disziplinen. Bei über 600 Mitarbeitern können wir alle Kommunikationsbereiche mit internen Teams besetzen. Die Resonanz und der Erfolg im Markt geben uns Recht. Durch die großartige Expertise der health angels und den etwas anderen, unverstellten Blick verändern wir schon jetzt Healthcare Kommunikation.